Ich hab mal eine Frage. Mein Bully kommt super mit jedem anderen Hund klar…er hat noch nie auch nur böse reagiert. Er will nur immer unbedingt zu jedem anderen Hund hin. Sobald er dort ist ist er sogar unterwürfig bzw. Verhält sich wirklich gut lässt sich beschnuppern usw. Er ist jetzt 13 Monate alt und seit ein paar Wochen fällt mir auf dass lach kurzer Zeit die anderen Hunde komisch auf ihn reagieren…dominant oder sogar aggressiv…er hat natürlich keine angst und geht trotzdem immer wieder hin…ich frage mich nur woher das kommt. Früher hatte nie ein Hund ein Problem mit ihm. Jetzt habe ich gehört dass sogar hunde Probleme mit der fehlenden Rute haben und seine Stimmung nicht einschätzen können. Aber da geht es ja auch um die Körperhaltung und die Ohren. Kann das wirklich sein? Oder reagieren die anderen Rüden so auf ihn weil er nicht kastriert ist und potenzielle Konkurrenz. Ich frage weil ich Angst habe dass irgendwann mal was schlimmeres passiert weil er einfach keine Angst hat und ob es helfen würde wenn ich ihn kastriere. Vielen Dank schon mal

Guten Morgen,
Ich höre auch oft von andern HuHa das deren Hund keine Möpse/Bulldoggen mag weil die immer so schlimm Knurren oder weil deren Hund meinen nicht deuten kann wegen der zu kurzen Rute😑

Als ob ein anderer Hund nur auf die Rute des gegenüber achtet.

Klar ist es einfacher den Hund zu lesen wenn er eine bewegliche Rute hat.
Ich denke aber eher das dein Rüde jetzt in die Pubertät kommt und Unkastrierte Rüden untereinander prollen halt gern mal rum.

Lg Franzi mit Rüdin Leyla 😂😉

was ich noch wichtig finde, dass du kontrollierte Hundebegegungen angehst. Nicht jeder Hund mag Kontakt.

Viele Hunde, die Bulldoggen nicht kennen gelernt haben, haben durchaus Probleme mit den Bulldoggen.
Das liegt an verschiedenen Sachen.
- aufgerichtete Ohren
- große Glotzaugen (Zusammen mit den Ohren ist das für Hunde einfach eine total unhöfliche Geste, so offen und grade angestarrt zu werden. klar, die Bulldogge "Guckt nur", aber der andere Hund sieht es als Provokation so angestarrt zu werden)
- evtl. Atemgeräusche (kann als Knurren fehlinterpretiert werden)
- andere Spielweise (Bulldoggen unter sich rammen sich ja gerne mal mit der Brust einfach weg, stellen sich auf und "kloppen" sich mit den Vorderfüßen, oder beißen sich in den Hals und die Lefzen und ziehen kräftig dran. Das ist für Hunde, die das nicht kennen halt einfach super duper unhöflich, obwohl es nicht blöse gemeint ist)
- die fehlende Rute, die das ganze entspannen könnte, tut dann ihr übriges.
- Pubertiere in der tollsten "Prollphase" noch dazu....

Mal als Beispiel wegen dem Spielen etc:
MEine eltern haben einen spanischen Mix bei sich. Langbeinig, stieselig, eine totale Diva, wahrscheinlich Galgo oder Podenco mit drin. Wenn man Basti einmal schubbst ist er 3 Wochen pikiert und guckt wie ein geprügelter Hund.
Dann kam Quenya. Bulldogge, immer das erste Schnitzel am Buffet, Haudegen, immer feste druf und mit viel Getöse spielen und raufen.
Tja....da stand Basti dann. Schon geflüchtet aufs Feld, bis zu den "Knien" im Matsch und Quenya hüpfte kläffend um ihn rum, forderte ohne Pause zum Spielen auf, sprang ihn mit den Matschpfoten an und wollte eigentlich nur ne Party starten. (Basti wurde gerettet von uns dann aus dieser verzweifelten, auswegslosen Lage )
Wäre der Basti nicht so geduldig und hat ein niedrigeres Aggressionspotential, als ein alter Hausschuh, hätte er Quenya wahrscheinlich oredentlich eine zentriert und sie in den Matsch gedrückt. (wäre nicht mal so ganz unverdient gewesen)
Bastian hatte aber damals in der Welpenschule einen Kumpel und das war ein Bullywelpi...der Loco. Da hat er sich wohl irgendwie erinnert und wusste, dass Quenya zwar eine sehr seltsame Gestalt ist, aber nicht Fieses will.
Letztendlich hat er sich dann ihrer Spielweise angepasst. Er hat sich angewöhnt sie mit Schmackes um zu buffen, sich selbst umnieten zu lassen, beim Rennen sich gegenseitig ordentlich am Halsfell zu packen und er hat sich sogar laute Spielgeräusche angewöhnt. Das alles hat er NUR bei Quenya gemacht. Bei anderen Hunden, wenn er denn mal gespielt hat mit anderen, hat er das nicht gemacht. Da waren es eher typische Rennspiele, die absolut geräuschlos waren.
Doof ist, dass Basti nun denkt, dass alle Bulldoggen das so machen Ohana ist davon total pikiert und schmeißt sich in den Staub und denkt, er schimpft mit ihr und neulich hat er das mit nem anderen Rüden gemacht und hat sich nen dickes Veilchen und n rechten Haken auf die lange Nase kassiert.

Wie du also siehst, müssen/können andere Hunde das lernen.
Wichtig finde ich, wie Bine schon gesagt hat, dass du Hundekontakte total kontrollierst. Hunde müssen nicht immer und überall mit allen anderen Hunden spielen. Ausgewählte Hundekumpels, die mit Bullys können, sind viel mehr wert.
Schön ist natürlich, wenn man draußen mal jemanden zum spielen findet und es klappt, aber das ist nicht das Wichtigste.
Dadurch lernt dein Hund 2 ganz grundlegende Sachen:
1. man darf nicht zu jedem Hund einfach hinrennen. Sozialkontakte gibt es sowieso, da ist man nicht auf Fremde angewiesen. (das musste Quenya damals auch erst lernen. Sie hatte vorher keine/kaum Kontakte, bevor sie zu mir kam und hat sich auf alles gestürzt und wollte UNBEDINGT Kontakt. Auch, wenn die anderen Hunde überhaupt keine Lust hatten und sie schon echt angeranzt wurde. Mit festen Kumpels, legte sich das total und wir sind ohne Leine etc einfach überall vorbei und sie ist erst hin, wenn sie durfte)
2. man bekommt nicht andauernd Kloppe, wenn man nett sein will. Denn.....wenn dein Hund immer nett sein will und als Antwort andauernd eine verpasst bekommt, lernt er, dass Hunde eigentlich echt Arschlöcher sind und wird dadurch ggf auch ein Arsch und hat keine Lust mehr auf nett sein.
Das passiert euch dann bei Kumpels eher nicht (auch Freunde hauen sich mal), aber eben nicht andauernd von Fremden.

Wenn ihr andere Hunde seht, dann gehe am besten in einem Bogen in die Richtung und schau, was die anderen Menschen machen. Leinen die ihre Hunde an, möchten sie keinen Kontakt und wenn die Hunde weiter frei wind, kannst du ja so weit hin gehen und fragen, ob es okay ist, wenn ihr dazu kommt. Dann kann man das Ganze schon mal etwas besser kontrollieren.
Auf diese Art hat Quenya damals echt tolle Kontakte geknüpft und oft sind wir dann auch nicht dazu gestoßen, weil es nicht gepasst hätte.

Menschen mögen sich ja auch nicht immer sofort jeden anderen.
Wenn ich z.B. grad mit Freunden irgendwo nett spazieren gehe und alles ist toll, wäre ich auch genervt, wenn ein Fremder angerannt kommt, die ganze Runde aufmischt und wild Fußball spielen will.
Verstehst?