Hallo Sina,
da ich das gerade von Dir lese: nein, die Dreifachimpfung für die Grundimmunisierung hat nichts mit Mode und Kohle bekommen zu tun. Es ist deshalb empfohlen worden, weil man bei einer groß angelegten Studie festgestellt hat, dass bei einer 2-fachen Grundimmunisierung ein relativ großer Anteil der überprüften Hunde keine ausreichend stabilen Impftiter erreicht haben, am deutlichsten bei der Leptospirose, um einen sicheren Schutz zu gewährleisten, wenn diejenige Infektion eine Runde macht. Nach einer dritten Impfung (immer im Abstand von 4 Wo, also mit 8, 12 und 16 Wochen) hat sich der Impftiter bei den Hunden deutlich stabilisiert in der nötigen Höhe. Daher ist die Empfehlung gekommen, diese Drittimpfung einzuführen, zumal die Impfstoffhersteller in der Regel den Kopf dafür hinhalten müssen, wenn ein Lebewesen trotz korrekt durchgefühter Grundimmunisierung und den erforderlichen weiteren Nachimpfungen an der entsprechenden Krankheit erkranken sollten. So habe ich das bei mir auch an die Kunden weitergegeben. Was sie daraus machen, ist natürlich etwas anderes. Da ich selber aber natürlich auch den bestmöglichen Schutz für meine Wuffels möchte, werde ich meine eigenen Hunde, wenn ich mal wieder einen Welpen bekommen sollte, auch so impfen.
Auch ich selber habe gerade letztes Jahr wieder alle meine eigenen Impfungen auffrischen lassen, da durch die Impfmüdigkeit der Menschen ja so nach und nach immerwieder Impfdurchbrüche (wie z.B. Masern in Berlin) auftreten. Da finde ich, m.E., die Minimalstrisiken einer Impfungen, eher nebensächlich.
In mittlerweile 19 Jahren Berufstätigkeit als Tierärztin hatte ich nur einen einzigen Welpen, es war ein Dackelchen, der die Impfung absolut nicht vertragen hat. Ich glaube, es war sogar die Zweitimpfung (es ist schon ca. 18 J. her) und selbst da war nicht klar, ob er nun wirklich durch die Impfung verstorben ist, oder ob er noch untergründig ein anderes Problem hatte und die Impfung nur der Deckel auf dem Topf war. Leider wollten die Besitzer nicht den Kleinen zur Untersuchung eingeschickt haben, denn uns hätte diese Frage natürlich brennend interessiert. In Relation zu den vielen, vielen anderen in diesen Jahren geimpften Hunden und Katzten ist das ein absolut nichtiger Fall, so schlimm es auch für die Besitzer natürlich war. Im Übrigen entwickeln sich die Impfstoffe, egal ob nun in der Human- oder Tiermedizin, ständig weiter, weil die Verfahren auch immer besser werden und die Anforderungen an die Impfstoffe höher.
So, das war zwar nun nicht zum eigentlichen Thema der Threadstellerin, aber ich finde die Anmerkung doch wichtig. Wer daraus was für Schlüsse für sich zieht, bleibt jedem selbst überlassen.
Einen schönen ersten Mai Euch allen,
Meike